111 Jahre Fortschritt
das Altendorf Jubiläumsjahr.

2017 markiert das 111-jährige Bestehen des Formatkreissägenherstellers Altendorf aus Minden. Auch wenn es die „Schnapszahl“ nahelegt – bei Altendorf wird es keine große Feier geben. Stattdessen hat sich die Geschäftsführung vorgenommen, zum Jubiläumsjahr Ereignisse für seine Kunden zu schaffen. So wird Altendorf im gesamten Jahr 2017 Aktivitäten für bestehende Kunden und Neukunden kreieren. Denn, so Jörg F. Mayer, Geschäftsführer Vertrieb, „die Kunden sollen in diesem Jahr immer mal wieder einen Grund zum Feiern haben.“ Das Motto heißt „111 Jahre Fortschritt“ und zieht sich als roter Faden durch das Jahr. Schließlich, so Mayer, sei man bei Altendorf auch stolz darauf, nicht nur Erfinder der Formatkreissäge zu sein, sondern gleichzeitig auch der erfahrenste Hersteller weltweit. Und das dürfen die Kunden und die, die es werden wollen, durchaus erfahren.

111 Jahre – die Geschichte eines Familienunternehmens.

Die Geburtsstunde der Gattung „Formatkreissäge“ war 1906 in Berlin, als der Handwerker Wilhelm Altendorf die erste Altendorf entwickelte. Kurz zuvor hatte er sich als Inhaber einer Fabrik für Geschäftseinrichtungen in der kaiserlichen Hauptstadt selbständig gemacht. Das Berlin dieser Jahre boomte und sorgte für verlässlich viele Aufträge im Ladenbau und in der Inneneinrichtung. Um allerdings präzise fertigen zu können, reichten die vorhandenen Tischsägen nicht aus, da sie keinen exakten Besäumschnitt zuließen. Erst die von Wilhelm Altendorf konstruierte Säge ermöglichte es, das Material liegend auf dem Schiebetisch durch das Sägeblatt zu führen, sodass ein erster gerader Schnitt, der Besäumschnitt, entstand. Erweitert um den 90-Grad Schnitt war damit das bis heute gültige Prinzip der Formatkreissäge geboren. Genau genommen ist es die erste Innovation, der in den 111 Jahren danach zahlreiche weitere folgen sollten. Diese Erfindung erleichtert heute über 150.000 Altendorf Kunden das Arbeiten an einer Formatkreissäge und sorgt weltweit dafür, dass sie ihre Produktivität ordentlich steigern können – bis zu 35% Produktivitätsgewinn sind hier zu erzielen.

Die ersten 40 Jahre des Bestehens waren geprägt von den beiden Weltkriegen, die zusammen genommen 10 Jahre dauerten. Wilhelm Altendorf entschied sich 1919, das Unternehmen in seine Heimat Minden zu verlegen, da die politische Unruhe in der Gründungsphase der Weimarer Republik das Geschäft in Berlin nahezu zum Erliegen brachte. Nach dem Tod des Erfinders 1948, übernahmen die Söhne Kurt und Willy Altendorf die Leitung des Unternehmens. Sie beschlossen 1956, sich ausschließlich auf die Fertigung von Formatkreissägen zu konzentrieren, um die Produktivität des Unternehmens zu erhöhen. Eine Entscheidung, die den Grundstein für den Welterfolg der „Altendorf“ legte. Ende der fünfziger Jahre trat mit Erika und Wilfried Altendorf die dritte Generation in das Unternehmen ein. Unter der Leitung von Wilfried Altendorf und seinem Schwager Siegfried Thiele erfolgte der kontinuierliche strategische Ausbau der Internationalisierung. Folgerichtig ist der Markenname Altendorf in über 130 Ländern dieser Erde heute das Synonym für die Maschinengattung Formatkreissäge. Seit 2002 ist mit Tom Altendorf die vierte Generation am Ruder. Er teilt sich die operative Verantwortung mit Jörg F. Mayer (Geschäftsführung Vertrieb) und Wolfgang Ruhnau (kaufmännische Geschäftsleitung).

111 Jahre Innovationen.

Bis 1956 fertigte Altendorf eine Vielzahl von Holzbearbeitungsmaschinen, sodass sich die Entwicklungsarbeit auf zahlreiche neue Maschinen und eine beträchtliche Anzahl bestehender Maschinen aufteilte. Allein in den Jahren 1920 bis 1934 finden sich 14 Einträge aus der Gebrauchsmuster- und Patentliste, die sich aber allesamt nicht auf die Formatkreissäge, sondern auf andere Holzbearbeitungsmaschinen sowie auf heute exotisch anmutende Entwicklungen wie eine „Schrot- und Backmehlmühle“ oder ein „Vorschubautomat zur Fertigung von Zigarrenkistenbrettchen“ beziehen. Das zeigt die Bandbreite des Erfinders und Tüftlers Wilhelm Altendorf. Zudem kam in den schweren Phasen der Aufbauarbeit nach den beiden Weltkriegen der überlebenswichtigen Vertriebsarbeit eine hohe Bedeutung zu. 1934 entwickelte Altendorf den ersten Doppelrollwagen, der den Schiebeschlitten ersetzte. Mit dieser Erfindung wurde es erstmals möglich, Vorrichtungen für verschiedenste Einsatzzwecke anzubringen. Die Formatkreissäge wurde somit flexibler in der Anwendung und entwickelte sich zum Herzstück der Tischlereibetriebe. Neben zahlreichen technischen Verbesserungen konzentrierte sich Altendorf seit den 50er Jahren zudem auf die Optimierung der verschiedenen Maschinenserien: der F 90, der F 45 und der TKR-Baureihe (Tischkreissägen). Seit den 90er Jahren war und ist Altendorf Vorreiter bei der Entwicklung von CNC-geführten Achsen an der Formatkreissäge. Nachdem 1989 der erste elektromotorisch verstellbare Parallelanschlag (ELMO) vorgestellt wurde, folgte bald schon die CNC-gesteuerte Höhen- und Schwenkverstellung des Sägeaggregats. Die F 45 ELMO wurde als CNC-gesteuerte 3-Achs-Maschine schnell zum Renner im höheren Preissegment. Mitte der 90er Jahre stellte Altendorf die F 45 POSIT c.a.t.s vor – die erste Maschine mit vier steuerbaren CNC-Achsen, die gleichzeitig offen für ein Plattenaufteilprogramm aus der Arbeitsvorbereitung war – die Computer Aided Table Saw (c.a.t.s) war geboren. Als vierte Achse konnte nun erstmals auch der Winkelanschlag elektromotorisch gesteuert werden. Die F 45 POSIT c.a.t.s schloss als erste und über Jahre hinweg auch einzige Formatsäge die Lücke in einem vernetzten, zentral gesteuerten Produktionskreislauf. Mit der neuesten Generation der F 45, die 2015 vorgestellt wurde, hat sich Altendorf komplett von manuell verstellbaren Höhen- und Schwenksystemen für das Sägeaggregat verabschiedet. Zudem beinhaltet heute jede F 45 Steuerung die Möglichkeit, das Sägeaggregat optional beidseitig zu schwenken – auch das ist eine Alleinstellung im Markt. Und für die Kunden ein gutes Zeichen: Auch nach 111 Jahren arbeitet man bei Altendorf weiter am Fortschritt der Formatkreissäge.

111 Jahre Fortschritt – beispielhafte Entwicklungen

Doppelrollwagen (1934)
Vorritzsägeaggregat (1968)
Beton-Stahl-Verbundkonstruktion des Maschinenständers (1970)
Schutzhaube mit integrierter Absaugung (1974)
Schwenkbares Sägeaggregat (1975)
Hydraulische Achsverstellung (1979)
Doppelseitiger Gehrungsanschlag (1985)
Elektromotorische Verstellung des Parallelanschlags (1989)
VARIO Antrieb: stufenlos verstellbarer Antrieb des Sägeaggregats (1995)
TIP-SERVO-DRIVE: der erste und einzige bedienergeführte, stufenlos elektromotorisch geregelte Antrieb des Doppelrollwagens (1998)
Plattenaufteilprogramm POSIT/c.a.t.s (1999)
Parallelogramm-Querschlitten (2008)
Vakuumspannung im Doppelrollwagen (2008)
F 45 Baukastensystem (2015)

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